Erfolgsjahr
Weingut Gesellmann holt Top-Bewertungen
Der Name Gesellmann ist einer der renommiertesten in Österreich wenn es um Ausnahmeweine, insbesondere in Rot, geht. Bestätigt wird dies einmal mehr mit den aktuellen Bewertungen der wichtigsten Weinguides des Landes.
Rotwein-Visionäre
Den Grundstein dafür legte Alberts Vater, der 2021 verstorbene Engelbert Gesellmann. Als Rotwein-Pionier setzte er früh auf Blaufränkisch sowie Cabernet Sauvignon und experimentierte bereits in den 1980er-Jahren mit dem Ausbau in Barrique-Fässern und schuf mit der Cuvée Opus Eximium eine Rotwein-Legende. „Eine Handvoll visionärer Winzer begann Ende der 1970er-Jahre, den burgenländischen Rotwein neu zu denken“, schreibt Falstaff Wein-Chefredakteur Peter Moser. Einer von ihnen war Engelbert Gesellmann, dessen Erbe Sohn Albert seit 1991 eindrucksvoll fortsetzt.
Nach seiner Ausbildung an der Weinbauschule in Eisenstadt sammelte er international Erfahrung und absolvierte in diesem Jahr drei Ernten: Im Jänner in Südafrika, danach in Kalifornien und im November dann in Deutschkreutz.
Herkunft und Charakter
Heute bewirtschaften Silvia und Albert Gesellmann 50 Hektar in den besten Deutschkreutzer Lagen. „Harmonie und Finesse haben bei der Vinifizierung unserer Weine größte Priorität, zugleich sind sie aber immer auch von Lebendigkeit und einem Trinkfluss geprägt“, beschreibt das Winzerpaar seine Philosophie. Das gilt sowohl für die Weißweine als auch für die kraftvollen Roten, die sich durch eine ausgewogene Frucht mit mittelburgenländischer Würze und eine lebendige Säurestruktur auszeichnen.
Bio? Logisch!
„Der Respekt gegenüber der Natur ist uns sehr wichtig, denn wir wollen der zukünftigen Generationen keine verbrannte Erde hinterlassen“, sagen Silvia und Albert Gesellmann. Als „logischen Schluss“ bezeichnen sie die Umstellung ihres Betriebs auf biologische Bewirtschaftung, der mit dem Jahrgang 2015 abgeschlossen war. Seither tragen alle Weine das Bio-Label.
Blaufränkisch-Ikonen
Für das Gebiet typisch liegt der Fokus bei den Gesellmanns auf der Rebsorte Blaufränkisch. Ihm verleihen die kräftigen Lehmböden seine saftige Lebendigkeit, die ihn leichtfüßig und trinkanimierend macht. Sein volles Potenzial spielt der Blaufränkisch mit seiner dunklen Beerenfrucht und feinen Kräuterwürze im gereiften Alter mit einer weichen Tanninstruktur aus. Und so verwundert es nicht, dass A la Carte den reinsortigen Blaufränkisch hochberc 2021 mit der Höchstbewertung von 100 Punkten auszeichnete.
Blaufränkisch spielt auch in der Top-Cuvée G die Hauptrolle. Erstmals mit dem Jahrgang 1997 vinifiziert – damals noch im Sortenverhältnis 85 Prozent Blaufränkisch und 15 Prozent St. Laurent – reduzierte sich der St. Laurent Anteil 2002 auf fünf Prozent. Die Trauben stammen von bis zu 90 Jahre alten Reben, werden von Hand gelesen und nachdem die Weine 40 Monate lang in neuen Barriques ausgebaut wurden, werden sie vermählt und die Cuvée reift für weitere vier Monate im großen Holz. „Dieser Wein ist ein Tribut an die Herkunft und unsere ältesten Weingärten“, erklärt Albert Gesellmann.
Die autochthone Cuvée G wird ebenfalls mit großartigen Bewertungen für den Jahrgang 2020 ausgezeichnet: 98 Punkte und Platz 3 in der Falstaff Reserve Trophy, 19 Punkte bei Gault&Millau, fünf Sterne bei Vinaria und 99 Punkte bei A la Carte.
Eine „fast blaufränkische Würze“ weist der Syrah 2022 auf, gleichzeitig zeigt er dank pikanter Mineralik eine wunderschöne Struktur. Damit sicherte sich Albert Gesellmann den Sortensieg bei der diesjährigen Falstaff Rotweinprämierung.