Gastronomie
Kommt das Rauchverbot im Schanigarten?
Bild oben: Letzter Zug? Bald könnte es vorbei sein mit dem Genuss im Freien – die EU will auch hier das Rauchen verbieten.
Jetzt wird's ernst: Die EU will das Rauchen im Gastgarten verbieten. Nach dem Indoor-Verbot droht jetzt die nächste Attacke auf Raucher. Was steckt dahinter? Am Donnerstag beraten die Gesundheitsminister über eine Empfehlung der EU-Kommission, die Gastgärten zu rauchfreien Zonen erklären könnte. Viele heimische Wirte sind außer sich – und sprechen von einem drohenden Ruin.
Gastro-Sprecher Mario Pulker schlägt gegenüber der Kronen Zeitung Alarm.„So etwas wäre für unsere Betriebe ruinös und würde massive Umsatzeinbußen bringen. Die EU darf aus ihren Tintenburgen heraus nicht immer mehr die persönliche Freiheit der Bürger einschränken.“ 30 bis 60 Prozent weniger Umsatz, so Pulker, wäre für viele Betriebe der Todesstoß. Auch andere Vertreter aus der Tourismusbranche melden sich zu Wort: Grundtenor: „Das bringt doch nichts. Die Raucher stehen dann halt auf der Straße und nerven die Fußgänger.“
Qualm raus aus öffentlichen Bereichen
Betroffen wären nach den EU-Plänen aber nicht nur die Außenflächen von Gastro-Betrieben, sondern auch Bereiche vor öffentlichen Gebäuden, in Tiergärten oder Freizeitparks.
Fakt ist: Sie werden weniger, aber es gibt sie immer noch, die Raucher. Der EU scheint das aber weiterhin zu viel zu sein, der Qualm soll aus öffentlichen Bereichen verbannt werden. Die EU will daher auf strengere Gesetze setzen und fängt wo an? Genau, bei den Wirten. Eine „Empfehlung“ der EU liegt auf dem Tisch. Nicht wenige Gastronomen zittern nun, denn was als Empfehlung beginnt, endet oft als strenge Vorschrift.
Raucher bleiben daheim
Ein Rundruf der ÖGZ hat ergeben: Einige Wirte sind sauer. Raucher könnten nun endgültig daheim bleiben und auf den Gastro-Besuch verzichten, so eine Befürchtung. In Einzelfällen ist die Rede von einem Umsatzverlust von bis zu 60 Prozent. Auch bei den Trafikanten sorgt die geplante Änderung klarerweise für Kopfschütteln. Wolfgang Streissnig, Obmann der Trafikanten sagt gegenüber der Kronen Zeitung: „Es muss auch einmal Schluss sein mit der Bürokratie.“
Aber es kommt noch dicker: Die Regulierung von Nikotinpouches und ähnlichen Alternativprodukten steht als Nächstes auf der Agenda.